Masern zählen zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten beim Menschen und können unter Umständen lebensbedrohlich sein. Die Erkrankung führt mitunter nicht nur zu den typischen roten Hautflecken und zu Fieber, sondern kann schwerwiegende Komplikationen wie Lungen- oder Hirnentzündungen verursachen. Darüber hinaus schädigen Masern das Immunsystem, indem sie dessen „Gedächtnis“ für die Bekämpfung von Infektionen löschen. Dadurch werden Überlebende anfälliger für andere Krankheiten. Im schlimmsten Fall können Masern zum Tod führen.
Angesichts der Risiken sind die aktuellen Zahlen besonders alarmierend. Im Jahr 2024 erkrankten in der Europäischen Region 127.350 Menschen an Masern – doppelt so viel wie im Jahr 2023 und die höchste Zahl seit 1997. Über 40 Prozent der gemeldeten Masern-Fälle betrafen Kinder unter fünf Jahren, und in mehr als der Hälfte dieser Meldungen war ein Krankenhausaufenthalt notwendig, teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk Unicef mit. Allein 2023 verpassten in der Europäischen Region 500.000 Kinder die erste Dosis Masernimpfstoff (MCV1), die im Rahmen von Routineimpfungen verabreicht werden müsste.
Dabei gilt die Impfung als der wirksamste Schutz gegen das hoch ansteckende Virus und kann im Ernstfall Leben retten. Doch warum verzichten so viele Menschen darauf? Die Gründe sind vielfältig: Sie reichen von Unwissenheit und Nachlässigkeit bis hin zu Verbreitung von Fehlinformationen im Netz und Phänomenen der Impfgegner.
In diesem Artikel zeigen wir, welche Symptome Masern verursachen, warum sie so gefährlich sind, wie die Impfung wirkt – und räumen mit weitverbreiteten Mythen auf.