Eigeninitiative im Job: Der Schlüssel für eine erfolgreiche Karriere

Redaktion
Sven von Thülen

Im Berufsalltag kommt’s nicht nur darauf an, was du kannst – sondern auch, was du daraus machst. Wenn du mitdenkst, mit anpackst und selbst den nächsten Schritt gehst, hast du einen riesigen Vorteil. Hier erfährst du, warum Eigeninitiative für deinen Karrierestart so wichtig ist – und wie du sie clever im Arbeitsalltag einsetzt.

Wer einfach nur wartet, was als Nächstes passiert, wird im Job kaum auffallen – und noch seltener weiterkommen. Das gilt auch im Handwerk, wo Mitdenken, Eigenverantwortung und Einsatzbereitschaft jeden Tag gefragt sind. Eigeninitiative heißt: Nicht nur machen, was dir gesagt wird – sondern selbst erkennen, wo was gebraucht wird. Wer mitdenkt, Vorschläge macht, Verantwortung übernimmt und sich aktiv einbringt, zeigt nicht nur Engagement, sondern auch Potenzial. Dadurch wirst du nicht nur schneller Teil des Teams – du entwickelst dich auch fachlich und persönlich viel schneller weiter. Du wirst sichtbar. Und bekommst schneller neue Aufgaben.

In diesem Ratgeber erfährst du, was Eigeninitiative wirklich bedeutet, wie du sie im Berufsalltag clever einsetzt, wo die Grenzen liegen und warum dein Einsatz fast immer positiv auffällt.

Was ist Eigeninitiative und wie bringt sie dich weiter?

„Aus meiner Sicht spielt Eigeninitiative eine sehr bedeutende Rolle, besonders bei Berufseinsteigerinnen und -einsteigern. Fachliches Wissen lässt sich aufbauen, aber Eigeninitiative ist eine Haltung,“ betont der Münchener Karrierecoach und Autor Walter Feichtner. Eigeninitiative heißt, selbst in die Gänge zu kommen, ohne darauf zu warten, dass dir jemand sagt, was zu tun ist. Du merkst, dass das Arbeitsmaterial leer ist? Hol Nachschub. Du siehst einen Fehler auf der Baustelle? Sprich es an.

Gerade in Handwerksbetrieben wird genau dieses Verhalten besonders geschätzt. Denn es zeigt: Du bist nicht nur ein Mitmacher, sondern ein Mitdenker. Du identifizierst dich mit deiner Arbeit und willst aktiv zum Erfolg beitragen. Eigeninitiative ist ein wichtiger Soft Skill am Arbeitsmarkt und oft ein zentrales Kriterium bei der Auswahl neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Gerade in modernen Arbeitsumfeldern, wo die Strukturen oft weniger klar sind und Flexibilität gefragt ist, suchen Unternehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die selbst Lösungen finden, Ideen einbringen und Dinge voranbringen möchten", so Feichtner.

Natürlich setzt Eigeninitiative bestimmte Fähigkeiten voraus. Was du dafür brauchst? Selbstbewusstsein, Motivation, Mut und manchmal auch etwas Fingerspitzengefühl – denn nicht jeder Vorschlag kommt immer gut an. Aber dazu gleich mehr. Wichtig ist, dass du deine Entscheidungen begründen kannst und bereit bist, daraus zu lernen.

Krankenversicherung für Berufseinsteigende

Wir sind Experten in Sachen Krankenversicherung und verraten dir genau warum.

Wie viel Eigeninitiative ist okay – und wann ist’s zu viel?

Immer vorne mit dabei zu sein ist cool – aber manchmal ist weniger mehr. Wer direkt am ersten Tag im neuen Job mit Verbesserungsvorschlägen um die Ecke kommt, wirkt schnell überheblich. Deshalb: Erstmal ankommen. Zuhören. Verstehen, wie die Abläufe sind. Und dann mit durchdachten Ideen punkten.

„Ich würde raten, möglichst offen und neugierig in neue Situationen zu gehen. Am Anfang hilft es sehr, Kolleginnen und Kollegen genau zu beobachten und von ihnen zu lernen: Wer übernimmt wann Verantwortung? Was läuft gut, was könnte noch besser sein? Fragen stellen ist dabei ausdrücklich erlaubt, auch sowas wie: 'Was könnte ich hier noch mitdenken oder übernehmen?'“ rät Karrierecoach Feichtner.
Wer klug handelt, bringt Ideen ein, ohne andere vor den Kopf zu stoßen. Eigeninitiative heißt auch, dein Team ins Boot zu holen.

Unser Tipp: Frage Kolleginnen und Kollegen nach ihrer Meinung. Frag, ob du helfen kannst. So zeigst du Initiative – ohne dich in den Mittelpunkt zu stellen. Denn wenn es so wirkt, als ginge es dir nur um Aufmerksamkeit, kommt das selten gut an.

Feedback ist unglaublich wertvoll. Wer regelmäßig und von sich aus Rückmeldung einholt, entwickelt ein besseres Gespür dafür, wie das eigene Verhalten wirkt und wo man noch mutiger sein könnte,“ führt Feichtner aus.

Achte deshalb immer auf das richtige Maß. Je besser du dein Umfeld kennst, desto besser kannst du einschätzen, wie weit du gehen kannst – und wann Zurückhaltung angebracht ist.

Auch hier hat Karrierecoach Walter Feichtner einen Rat: „Klein anfangen! In Meetings mal einen Vorschlag machen oder sich bei einer Aufgabe freiwillig melden, das sind perfekte Übungsfelder. Wichtig ist, dass Eigeninitiative nicht heißt, alles allein zu machen, sondern klug, verantwortungsvoll und im Sinne des Teams zu handeln. Es geht darum, die richtigen Signale zu senden und auch sichtbar zu sein.“

Proaktiv Verantwortung übernehmen: Die Vorteile

Wenn du Verantwortung übernimmst, wächst du – beruflich und persönlich. Du lernst, eigene Entscheidungen zu treffen, Kritikfähigkeit zu entwickeln und Probleme zu lösen. Vorgesetzte merken das. Und oft zählt genau das mehr als Fachwissen.

Wer Eigeninitiative zeigt, wird öfter gefragt, bekommt eher Verantwortung und entwickelt sich schneller weiter. Außerdem: Es macht einfach mehr Spaß, mitzugestalten statt nur auszuführen. Wer sich engagiert, erlebt sich als wirksamer Teil des Teams – und das motiviert und stärkt die Identifikation mit deinem Beruf. Sich proaktiv am Arbeitsplatz einzubringen ist entscheidend dafür, den Job als sinnvoll zu erleben – das legt eine Studie der ESSEC Business School nahe.

 

Beispiele für sinnvolle Eigeninitiative im Job

Es sind oft die kleinen Dinge, die den Unterschied machen:

Arbeitsorganisation verbessern:

  • Das Werkzeug liegt immer woanders? Schlag vor, es an einem festen Platz aufzubewahren.

Bei Übergaben aufmerksam sein:

  • Du merkst, dass Infos fehlen? Sprich’s an – so vermeidest du spätere Probleme.

Verantwortung im Alltag übernehmen:

  • Material eigenständig organisieren

  • Eigenverantwortlich Aufgaben übernehmen

  • Fragen, ob du in die Projektplanung einsteigen darfst

Eigenständige Weiterbildung:

  • Interesse an neuen Techniken

  • Fachliteratur lesen

  • Nach Schulungen fragen

Haltung zeigen:

  • Du willst was verbessern, nicht nur deine Pflicht erfüllen

  • Du siehst dich als Teil des Teams – und nicht als Einzelkämpferin oder Einzelkämpfer

Erwachsen werden? Lass machen.

Unsere Podcast-Hosts Urooba und Marco sprechen einmal im Monat ganz offen über Dinge, die sonst selten zur Sprache kommen.

Warum Eigeninitiative von Chefs (fast) immer gefeiert wird

Gute Chefs wissen: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mitdenken, sind Gold wert. Klar, nicht jeder Vorschlag wird direkt umgesetzt. Aber deine Haltung bleibt im Kopf. Du zeigst, dass du motiviert bist, Verantwortung übernimmst und über den Tellerrand schaust. Du denkst wirtschaftlich, willst mitgestalten und bist bereit, Verantwortung zu übernehmen.

Laut eines aktuellen Deloitte-Trendreports sind 66 % der befragten Führungskräfte weltweit der Meinung, dass junge Talente bei Routineaufgaben häufig nicht ausreichend qualifiziert sind. Umso wichtiger ist es, Eigeninitiative beim Einstieg ins Berufsleben zu zeigen.

Manche Vorgesetzten brauchen etwas länger, bis sie für Veränderungen offen sind. Wenn du das merkst: Bleib dran, aber freundlich. Mach deine Vorschläge sachlich, überlege, wie sie ins Budget passen, und zeig Geduld. Manchmal kommt die Antwort eben beim zweiten Anlauf.

Onlinekurse Entspannung und Stressbewältigung

Ob autogenes Training, PMR oder Hatha Yoga – wir haben für jeden Entspannungstyp das passende Angebot.

Aktives Einbringen fördert die Karriere und die Persönlichkeitsentwicklung

Eigeninitiative ist kein Extra, sondern ein echter Karrierebooster. Wer im Handwerk mitdenkt, Verantwortung übernimmt und das Team unterstützt, fällt positiv auf – und entwickelt sich schneller weiter. Du wirst sicherer im Job, sammelst wertvolle Erfahrungen und kannst bald mehr bewegen. So öffnest du dir neue Wege: ob zur Spezialisierung, zur Projektverantwortung oder später zur Führungskraft.

Also: Warte nicht ab. Frag nach. Bring Ideen ein. Zeig, dass du mehr willst – und gestalte deinen beruflichen Weg aktiv mit. Deine Zukunft beginnt jetzt.

War dieser Artikel hilfreich?

Vielen Dank. Möchten Sie uns noch etwas mitteilen?

Bitte fügen Sie Ihrer Nachricht keine persönlichen Daten hinzu.

Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.

Sven von Thülen

Veröffentlicht am 07.07.2025

Quellenangaben

Mehr zu diesem Thema